Männerchor Polenz 1878 e.V.
Ein wenig Geschichte …
Liebe Sangesfreunde
und Interessierte,
Im Jahr 1878 fanden sich in Polenz gestandene Männer, die Handwerker und Bauern waren und Freude am Singen hatten, zusammen und gründeten einen Chor.
Erster Vorsitzender war Ernst Moritz Köhler und erster Dirigent Lehrer Günther aus Polenz. Zu dieser Zeit hatte der Chor 25 aktive und 27 passive Mitglieder. Damals gab es keine Schwierigkeiten bei der Mitgliederwerbung, da das Singen im Chor mit eine der einzigen Möglichkeiten war, sich kulturell zu betätigen. Der Vorstand hatte auch die Möglichkeit, sich die besten Sänger auszusuchen. Fehlte einer öfter mal unentschuldigt, wurde er ausgeschlossen. Über das Verhalten im Chor gab es ein Statut mit 16 Paragraphen und danach hatten sich alle, auch Vorstand und Dirigent, zu richten.
1913 übernahm Oberlehrer Reinhold Ufer den Chor. Er war ein sehr guter und konsequenter Chorleiter, der es verstand, die Sänger zu begeistern. Als Lehrer der Polenzer Schule weckte er schon in den Kindern frühzeitig die Freude am Singen.
Im 1. Weltkrieg 1914 bis 1918 mussten auch viele Polenzer ihr Leben lassen. Nach den grausamen Jahren fanden die Menschen wieder Mut zum Leben und so begann 1920 in Polenz wieder die Chorprobe. Nach und nach entwickelte sich wieder gesellschaftliches Leben. Damals schon nahm der Chor an Sängerwettstreiten in benachbarten Gemeinden und Kreisen teil.
Der 2. Weltkrieg zerstörte auch in Polenz für Jahre den Chorgesang, viele Sänger mussten im Krieg ihr Leben lassen. In den schweren Jahren 1946 bis 1948 begannen die Sänger in unsere Gemeinde sich wieder zusammen zu finden und den Männerchor neu aufzubauen. Besondere Verdienste erwarben sich dabei Helmut Bernhard, Hermann Rasch, Kurt Teich und Martin Wittig.
Nach kurzer Zeit der Leitung durch Herrn Springer übernahm wiederum Lehrer Ufer die musikalische Leitung. Als 1956 Herr Ufer aufgrund seines hohen Alters Polenz verließ und zu seiner Tochter nach Heidenau zog, übernahm Sangesfreund Kurt Teich für 2 Jahre die Leitung.
Zu einem Sängertreffen in Köhra konnte man Lothar Krause als Dirigenten gewinnen. Neben großen musikalischen Leistungen entwickelte sich auch ein reges geselliges Leben im Chor, der im Jahr 1958 47 Sänger zählte. Nach 13jähriger Tätigkeit musste Lothar Krause wegen zu großer Belastung den Chor abgeben, was ein großer Schlag war. Nach einiger Zeit gelang es, Rudi Ebert aus Wurzen für den Chor zu gewinnen. Nach einer schweren Operation musste aber auch er sein Amt niederlegen und es begann erneut die Suche nach einem Dirigenten. Diese Zeit wirkte sich leider negativ auf den Chor aus und einige Sänger verließen ihn.
Mit Eckart Schmidt aus Naunhof gewann der Chor einen jungen Mann, der energisch und zielstrebig arbeitet. 1984 gab aber auch er den Chor wegen zu großer Überbelastung ab und man stand erneut vor einem Rätsel. Nach mehreren Versuchen einen Chorleiter zu finden, übernahm Manfred Teich selbst den Chor für drei Jahre. Er tat alles was in seiner Kraft stand, den Chor zu erhalten. Mit Unterstützung von Lothar Krause ist es ihm auch gelungen. 1988 übernahm Lothar Krause den Polenzer Chor bis zu seinem plötzlichen Ableben 1998 wieder selbst.
1998 übernahm Tobias Schmidt die musikalische Leitung des Chores.
In der 145jährigen Geschichte gab es nun nicht nur Chorleiter sondern auch Vorstände. So haben im Laufe der Zeit Ernst Moritz Köhler, Otto Günther, Robert Teich, Ernst Müller, Kurt Teich, Helmut Bernhard, Manfred Teich, Claus Voigt, Hans Ross, Wilfried Wuytack und schließlich Peter Handke über viele Jahre hinweg ihr Bestes gegeben und tun das noch immer, um den Chor zu erhalten, zusammen zu halten und die gemeinsame Zukunft zu gestalten.
Die Gegenwart
Mittlerweile haben wir im Jahr über 50 Zusammenkünfte. Das sind nicht nur unsere wöchentlichen Chorproben, sondern Feierstunden in und um Polenz, Auftritte in Altenheimen, der Klinik in Zeititz, auf Weihnachtsmärkten und zu privaten Festen.
Zurzeit sind wir 21 aktive Sänger, von denen nicht alle Polenzer sind, sondern auch aus Brandis, Naunhof, Beucha, Grimma und Leipzig kommen.
Unser Motto:
„Da bin ich gern,
wo frohe Sänger weilen,
denn schöner kann’s ja nirgends sein.
Wenn die Töne sich verschlingen, knüpfen wir das Bruderband.
Nicht an wenig stolze Namen,
ist die Liederkunst gebannt.
Gesang verschönt das Leben,
Gesang erfreut das Herz.“